Wann Psychotherapie hilfreich sein kann
Die Familie möchte die Vorteile eines Settings nutzen, in dem alle Beteiligten ihre eigene Sichtweise darstellen können und ebenso die Möglichkeit haben, die Perspektive der anderen einzunehmen. Dadurch können trotz unterschiedlicher Standpunkte Annäherungsprozesse eingeleitet werden.
Sie wünschen sich einen Rahmen, in dem versucht wird, jedem Familienmitglied bezogen auf das persönliche Anliegen eine gleichwertige Stimme zu geben. Sie sind bereit, davon auszugehen, dass es keine absolute Wahrheit gibt.
Sie wählen eine Methode, die nicht anstrebt, das Kind als Symptomträger zu reparieren. Vielmehr nehmen Sie an, dass es ein komplexes Problemsystem gibt und dass viele Konflikte durch bestimmte zwischenmenschliche Interaktions- und Kommunikationsmuster entstehen und aufrechterhalten werden.
Sie suchen keine gut gemeinten Ratschläge oder vorgefertigte Rezepte, sondern möchten als Expert*innen Ihres eigenen Lebens betrachtet werden.
Als diese haben Sie vor, sich als Familie gemeinsam auf einen Entwicklungsprozess einzulassen, bei dem alle Mitwirkenden Einfluss auf das Geschehen, Gelingen und Scheitern haben und bei dem das Ergebnis nicht vorhersehbar ist.
Sie entscheiden sich für eine Behandlung, bei der Ihren bisherigen Lösungsversuchen Anerkennung entgegengebracht wird und man Ihrer Lebensgestaltung mit Wertschätzung und Unvoreingenommenheit begegnet.
Ausdrücklich keine Neutralität gibt es hingegen bei Gewalt.
Sie erwarten nicht, dass Veränderungen von außen herbeigeführt werden können.
Sie sehen therapeutische Interventionen als Anregung für Selbstveränderung.